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Produktionskapazität für Supraleiter verdoppelt

14. August 2015, 14:05 Uhr | Hagen Lang
Dr. Werner Prusseit, THEVA Dünnschichttechnik: »Die Vorzüge der Supraleitungs-Technologie sind nicht nur für den Generatorenbau relevant. In der aktuellen Diskussion um den Stromtrassenbau spielen supraleitende Erdkabel eine immer größere Rolle. Perspektivisch ist davon auszugehen, dass Skaleneffekte in der einsetzenden Mengenfertigung den Preis von Supraleitern drastisch (Faktor 5 bis 10) sinken lassen.«
© THEVA Dünnschichttechnik

Wenige Monate nach dem Produktionsbeginn hat die THEVA Dünnschichttechnik GmbH ihre Produktionskapazitäten für Supraleiter der zweiten Generation verdoppelt. Perspektivisch hofft das Unternehmen die Preise für Supraleiter auf das Niveau von Kupfer zu senken.

Angezogen hat die Nachfrage vor allem durch das EU-geförderte Projekt EcoSwing, in dem das Münchener Unternehmen mit acht Projektpartnern den weltweit ersten supraleitenden Windkraftgenerator baut. Er wird einen Permanent-Magnet-Generator einer modernen +3MW-Windturbine ersetzen und soll ca. 40 % leichter sein als herkömmliche Generatoren.

Geschäftsführer Dr. Werner Prusseit sagt. „Die Prozesse sind aufgesetzt, die Qualitätskriterien erfüllt und die Prozessausbeute steigt. Die Produktion läuft somit langsam rund.« Sollten Pläne der Bundesregierung für einen bevorzugten Einsatz von Supraleitern beim Stromnetzausbau Realität werden, rechnet Dr. Prusseit mit einer rasch wachsenden Nachfrage.

»Die Vorzüge der Supraleitungs-Technologie sind nicht nur für den Generatorenbau relevant. In der aktuellen Diskussion um den Stromtrassenbau spielen supraleitende Erdkabel eine immer größere Rolle«, so Dr. Prusseit weiter.

Sie stellen eine interessante Alternative für Freileitungen und Erdkabel in der Höchstspannungsebene dar, weil sie bei gleichem Leitungsquerschnitt eine zweihundertfach größere Stromtransportkapazität besitzen als Kupfer und Strom zudem praktisch Verlustfrei übertragen.

Bezüglich der oft gegen Supraleitung angeführten hohen Preise glaubt Dr. Prusseit, dass die »Skaleneffekte in der einsetzenden Mengenfertigung den Preis von Supraleitern drastisch (Faktor 5 bis 10) sinken lassen.«

Momentan besteht die Supraleiterproduktion bei THEVA aus sieben Prozessschritten und –anlagen, wobei der Supraleiter in zwei Durchläufen aufgebracht wird.

»Dies verlangsamt den Prozess und stellt ein klassisches Bottleneck dar«, erklärt Dr. Prusseit. Um den Engpass zu beheben, wird derzeit eine zweite Beschichtungs-Anlage aufgebaut und im November in Betrieb gehen. »So verdoppeln wir die Kapazität und gehen einen Schritt weiter in Richtung Mengenfertigung.«


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