Unter bestimmten Voraussetzungen

Kooperation von Mittelstand und Startups zahlt sich aus

28. August 2017, 9:54 Uhr | Hagen Lang
© Institut für Mittelstandsforschung IfM Bonn

Mittelstand und Startups können profitieren, wenn sich beide zu einer Kooperation entschließen, so die neue Studie »Kooperationen zwischen etabliertem Mittelstand und Start-ups« des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Die Studie ist kostenlos online erhältlich.

Kooperationen von etablierten Firmen und Startups bieten ein großes Potential. Sie können für alle Beteiligten gewinnbringend sein, wenn sich Startups vor Beginn der Kooperation mit den Bedürfnissen des potentiellen Kooperationspartners auseinandersetzen und etablierte Mittelständler ihr stark ausgeprägtes Sicherheitsdenken ablegen und eine innovationsfreundliche Kultur im Unternehmen anstreben, resümiert die Studie.

Im besten Fall erhalten die Gründungen branchenspezifisches Know-how sowie Zugang zu Ressourcen und einem großen Netzwerk. Mittelständische Unternehmen können mit Hilfe moderner Technologien und dem Wissen von qualifizierten Fachkräften beispielsweise die Digitalisierung ihres eigenen Geschäftsmodells weiterentwickeln und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Partnerschaft ist jedoch, dass sich sowohl die Vertreter des mittelständischen Unternehmens als auch der innovativen Gründung intensiv mit dem jeweils anderen Partner beschäftigen: »Die potenziellen Kooperationspartner müssen sich auf Augenhöhe und mit der notwendigen Offenheit begegnen. Vor allem mittelständische Unternehmen haben oftmals Vorbehalte und ein vergleichsweise stark ausgeprägtes Sicherheitsdenken. Für innovative Gründer besteht die Herausforderung hingegen darin, die komplexeren Entscheidungsmechanismen des mittelständischen Unternehmens zu akzeptieren. Zudem müssen sie den spezifischen Nutzen ihres Vorhabens für den Mittelständler deutlich machen können«, erklärt Prof. Dr. Friederike Welter, Präsidentin des IfM in Bonn.

Unter ihrer Leitung hatten Wissenschaftler des IfM Bonn und der Universität Siegen Interviews mit Unternehmern, Investoren und Verbandsvertretern geführt.  »Prinzipiell stehen interessierten Kooperationspartnern verschiedene Formen der Zusammenarbeit zur Verfügung – vom formlosen Unterstützungsmodell bis hin zum Investitionsmodell. Die Ausgestaltung und Intensität der Kooperation ist letztlich abhängig von den Zielen, die beide Seiten verfolgen. Aber auch Aspekte wie die Unternehmerpersönlichkeit, regionale Distanz oder bestimmte Branchenspezifika spielen hierbei eine Rolle«, berichtet die Präsidentin des IfM Bonn, die zugleich einen Lehrstuhl an der Universität Siegen inne hat.

Ein Problem stellt noch immer der Weg dar, wie mittelständische Unternehmen und innovative Unternehmen zueinanderfinden, selbst wenn es bereits Netzwerkveranstaltungen und Matching-Formate gibt.

Die Studie ist kostenlos online erhältlich.

 


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